Das Thema Nachhaltigkeit und bewusster Umgang mit Ressourcen ist uns allen ein Anliegen geworden.
Wir alle wissen, dass viel zu viele Textilen hergestellt werden. Und viel mehr Kleidung gekauft und konsumiert wird, als wir wirklich brauchen und auch tragen. Die Folge: Mehr und mehr Textilmüll. Die Bilder aus der Atacama-Wüste in Chile sind wirklich erschreckend.
Hand aufs Herz wer hat keine Fehlkäufe oder andere Schrankleichen, die nicht getragen werden. Mein Wunsch und Plan ist es einen Kleiderschrank mit nur Lieblingsstücken zu haben. Ich arbeite daran und werde immer besser aber bin noch lange nicht am Ziel.
Dass wir einen Teil unserer Garderobe selber nähen und uns dadurch genau überlegen und abwägen was genäht wird und womit wir unsere wertvolle Nähzeit verbringen, ist ein sehr guter Anfang für bewussten Konsum.
Aber auch beim Selbernähen entstehen "Abfälle" größere und kleinere Stoffreste.
Neulich hab ich bei Instagram eine Umfrage gemacht, was ihr so mit euern Stoffresten macht. Die häufigste Antwort war sammeln oder aufheben. Darum hab ich mir ein paar Gedanken gemacht was man "trachtiges" aus diesen Stoffresten machen kann.
Für sich selbst oder auch als kleines Geschenk oder Mitbringsel :-)
Knotenhaarband aus Stoffresten
DirndlSchnitte Anleitung Scrunchie aus Stoffresten
Knoten Haarband aus Stoffresten
Beim Dirndlschürze nähen bleibt meist ein größeres Stück Stoff übrig.
Daraus kann man super Knotenhaarbänder nähen.
Und die Frage der richtigen Frisur zum Dirndl ist auch gleich geklärt.
Vor allem in diesem Sommer (2022) sind Knotenhaarbänder allgemein ud auch in der Trachtenmode sehr angesagt.
Es gibt ungefähr 100 verschiedene Arten ein Knotenhaarband zu nähen.
Da Dirndlstoffe in der Regel nicht elastisch sind, hab ich mich für eine Verarbeitung mit Gummi hinten entschieden, bei der auch die Naht am Knoten nach innen versteckt ist.
Natürlich ist der Fadenlauf die dieses Haarband nicht so wichtig, weil´s keinen Fall gibt wie bei Kleidung.
Dennoch erleichtert ein gerader Zuschnitt das Nähen.
Freilich ist es an Stoffresten nicht immer einfach den Fadenlauf zu erkennen, vor allem wenn an den Stoffstücken keine Webkante mehr ist.
Bei gestreiften Stoffen kann man sich gut am Streifen orientieren.
Bei Leinenstoffen sieht man die Fäden von Kette und Schuß meist recht gut.
Ansonsten muss man etwas genauer hinsehen und die Schnittkanten etwas ausfransen, dadurch kommen die Kett- und die Schußfäden zum Vorschein.
Materialliste
Für das Haarband
zwei Rechtecke 45 cm x 16 cm für die Knoten
und
ein Rechteck 31 cm x 7 cm als Gummi Abdeckung
Und ein 16 cm langes 1 – 1,5 cm breites Stück Gummi
Bei den großen Rechtecken an den langen Seiten je bei 19 cm von den Seiten eine Markierung machen
Für den Knoten wird an den beiden großen Rechtecken das mittlere Stück (von 7 cm) zwischen den Markierungen Rechts-auf-Rechts und Schnittkante-auf-Schnittkante gesteckt.
Und mit 1 cm Nahtbreite genäht.
Die 7 cm mit einer Nahtbreite von
1 cm nähen.
Die Nahtzugabe an den Enden der
7 cm Naht bis kurz vor die Naht einschneiden.
Die beiden Streifen auf rechts wenden.
Von der eingeschnittenen Nahtzugabe aus.
Rechts-auf-Rechts und Schnittkante-auf-Schnittkante.
Nun die beiden Nähte mit 1 cm Nahtbreite nähen.
Wenn man das ganze jetzt auf rechts wendet, ergibt sich ein oben gefaltetes Teil mit einem Loch.
Das zweite gewendete Teil wird jetzt durch das Loch vom bereits verstürzten Teil durchgesteckt und mittig platziert.
Dann wie beim ersten Teil, die Nahtzugaben von der einen Seite mit den Nahtzugaben von der anderen Seite zusammengesteckt.
Oben mit oben und unten mit unten.
Von der eingeschnittenen Nahtzugabe aus.
Rechts-auf-Rechts und Schnittkante-auf-Schnittkante.
Und mit 1 cm Nahtbreite nähen.
.
Auf rechts wenden und tadaa,
ein wunderschöner Knoten kommt zum Vorschein.
Jetzt nur noch den Gummi annähen.
Damit der Gummi in Stoff versteckt ist, wird der Streifen der Länge nach Rechts-auf-Rechts und Schnittkante-auf-Schnittkante gesteckt.
Und mit 1 cm Nahtbreite genäht
Den Streifen auf rechts wenden.
Dafür eine große Sicherheitsnadel an der Nahtzugabe befestigen.
Jetzt die Sicherheitsnadel in den genähten Tunnel stecken und durch den Tunnel schieben, bis sie am anderen Ende wieder rauskommt
Nun mit der Sicherheitsnadel den Gummi in den Schlauch einfädeln.
Den Gummi an den Enden feststecken, damit es nicht nach innen rutschen kann.
Und mit einer Naht (weniger als 1 cm Nahtbreite) festnähen
Um das Gummiteil zu befestigen, wird das Gummiteil ca. mittig auf das Knotenteil gesteckt (Schnittkante-auf-Schnittkante)
Das Gummiteil liegt auf dem Knotenteil.
Jetzt wird das Knotenteil um das Gummiteil gefaltet.
Erst nach unten….
… und dann nach oben über den Gummi drüber klappen.
Und ja, es ist ganz schön dick
Das ganze mit 1 cm Nahtbreite nähen.
Vorsicht mit der inneren Stecknadel!!!
An der weiten Seite genau so verfahren.
Wenn man das ganze jetzt glatt zieht, verschwinden die Nähte nach innen.
Scrunchie Haargummi aus Stoffresten
Bist du alt genug, um dich an die Stoff-Haargummis aus den 90er Jahren zu erinnern?
Ich bin es.
Allerdings waren in den 90ern meine Haare nicht lang genug für Scrunchies -wie man sie heute nennt.
Materialliste
Pro Scrunchie:
ein Stück Stoff 48 cm x 10 cm
und
Gummi 17 cm ca. 1 cm breit
Natürlich ist der Fadenlauf bei diesem Haargummi nicht so wichtig, weil´s keinen Fall gibt wie bei Kleidung.
Dennoch erleichtert ein gerader Zuschnitt das Nähen.
Freilich ist es an Stoffresten nicht immer einfach den Fadenlauf zu erkennen, vor allem wenn an den Stoffstücken keine Webkante mehr ist.
Bei gestreiften Stoffen kann man sich gut am Streifen orientieren.
Bei Leinenstoffen sieht man die Fäden von Kette und Schuß meist recht gut.
Ansonsten muss man etwas genauer hinsehen und die Schnittkanten etwas ausfransen, dadurch kommen die Kett- und die Schußfäden zum Vorschein.
Die langen Seiten des Rechteckes Rechts-auf-Rechts und
Schnittkante-auf-Schnittkante aufeinander legen und stecken.
Erst bei je 3 cm vom Anfang und Ende beginnen.
Die Naht mit 1 cm Nahtbreite nähen.
Zum Wenden eine große Sicherheitsnadel an der Nahtzugabe befestigen.
Die Sicherheitsnadel in den genähten Tunnel stecken und durch den Tunnel schieben, bis sie am anderen Ende wieder rauskommt.
Jetzt werden die offenen Enden Rechts-auf-Rechts und
Schnittkante-auf-Schnittkante aufeinandergelegt und gesteckt.
Den Schlauch mit 1 cm Nahtzugabe zum Rund schließen.
Und die Naht nach innen stecken
Mit der Sicherheitsnadel den Gummi (17 cm) durch die Öffnung einfädeln.
Und die beiden Enden so weit wie möglich raushängen lassen.
Die GummiEnden übereinanderlegen und zusammennähen.
Jetzt ist nur noch die Öffnung zu schließen.
Am schnellsten geht’s natürlich mit der Nähmaschine.
Dafür die Nahtzugabe nach innen klappen und die Öffnung einfach kantig zusteppen.
Oder die Öffnung unsichtbar von Hand mit einem Matratzenstich schließen.